Einführung in die Bestimmung von Alchemilla-Sippen

HELMUT HERWANGER

Der Arbeitskreis Geobotanik hatte am 15. Juli 2007 Herrn Dr. Wolfgang Lippert, Gröbenzell als Experten für einen Alchemilla-Bestimmungskurs gewinnen können. Im Westallgäuer Hügelland wurden Alchemilla-Sippen auf Kartenblatt TK 8226/3 südöstlich Schwanden und an der Adelegg auf Kartenblatt TK 8326/2 bei Überruh bestimmt. An der Exkursion haben sich Roland Banzhaf, Helmut Herwanger, Inge Lenski, Markus Peintinger, Annemarie Radkowitsch und Harald Streitz beteiligt. Zum Bestimmen von Alchemilla-Sippen sollten die Pflanzen gut entwickelt sein. Zu früh oder zu spät gesammelte Pflanzen bleiben oft unbestimmbar. So war der Termin auf Mitte Juli gelegt worden, was allerdings den Nachteil hatte, dass die meisten Pflanzen bereits abgemäht oder abgeweidet waren.

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Jäger Eckehart J., Ebel Friedrich, Hanelt Peter & Müller Gerd K. (Hrsg.) 2008: Exkursionsflora von Deutschland, Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. – 874 S.; Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg. ISBN 978-3-8274-0918-8. Preis: 43,00 €.

Besprechung von THOMAS BREUNIG, Karlsruhe

Rothmaler 5

Krokusse, Tulpen, Primeln – wer in diesem Frühjahr Pflanzen bestimmen möchte, muss sich nicht mehr auf Wildpflanzen beschränken: Erschienen ist Band 5 des „Rothmalers“, der die Bestimmung der in Deutschland im Freiland kultivierten krautigen Nutz- und Zierpflanzen ermöglicht. Damit ist eine große Lücke in der deutschsprachigen wissenschaftlichen Bestimmungsliteratur geschlossen. Abgesehen von sehr seltenen Kultur- und Adventivpflanzen dürften nun fast alle im Freiland auftretenden Farn- und Samenpflanzen mit einem der Rothmaler-Bände oder mit einer Gehölzflora bestimmbar sein.
Behandelt und verschlüsselt sind etwa 3000 Arten, also ähnlich viele wie die Wildflora Deutschlands an Farn- und Samenpflanzen beherbergt. Die Bestimmungsschlüssel zeigen den von Band 4 (Gefäßpflanzen, Kritischer Band) gewohnten und bewährten Aufbau, wobei deutlich mehr Abbildungen die Schlüssel ergänzen und die Bestimmung erleichtern. Bei vielen Gattungen erfolgen Hinweise auf weiterführende Literatur. Bei den Arten werden Sorten und Sortengruppen genannt und kurz beschrieben, nicht aber verschlüsselt. (mehr …)


Lange, Jörg (Hrsg. RegioWasser e.V.) 2007: Die Dreisam – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. – Lavori-Verlag. 240 S.; Freiburg i. Br. (gebunden). Preis: 29,80 €.

Besprechung von JÜRGEN VÖGTLIN

Die Dreisam

Mit einer beeindruckenden Monographie widmen sich der Limnologe Jörg Lange sowie die beiden Koautoren Nick Geiler und Iso Himmelsbach der Dreisam. Die Dreisam entsteht im Zartener Becken durch den Zusammenfluss mehrerer Schwarzwaldbäche, sie durchfließt erst Freiburg dann die Freiburger Bucht und speist nach der Zusammenführung mit Elz und Glotter den in den Rhein mündenden Leopoldskanal.
Die vorliegende umfassende Betrachtung der Dreisam und ihres Einzugsgebietes erfolgt in den drei Kapiteln Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das fulminante erste Kapitel beschreibt Charakter und Verlauf der Dreisam in der Urlandschaft sowie die Zähmung und den Wandel des Wildflusses im Rahmen umfangreicher Flussbaumaßnahmen. Diese fanden unter Tulla schwerpunktmäßig im 19. Jahrhundert statt. Die historische Betrachtung schließt mit den facettenreichen Aspekten der Nutzungsgeschichte des Flusses als Energiequelle, Entsorgungssystem und Naherholungsraum. Im zweiten Kapitel wird anhand der naturräumlichen Rahmenbedingungen wie Geologie, Klima und Hydrologie der Ist-Zustand der Dreisam erörtert. (mehr …)


Rauschert, Stephan (Hrsg. Rose-Maria Rauschert) 2007: Orchideenlexikon. 1. Aufl. – Weissdorn-Verlag. 606 S.; Jena. gr8vo 1625 gr, gebunden; 189 SW- Abbildungen und 4 Tabellen; ISBN 978-3-936055-52-8. Preis: € 29,90. Bezug: Weissdorn-Verlag Jena, Wöllnitzer Str. 53, D-07749 Jena (www.weissdorn-verlag.de).

Besprechung von DR. RICHARD LORENZ, Weinheim

Orchideenlexikon

Wer sich schnell und verläßlich über Fachbegriffe aus der Orchideenfamilie informieren will, bleibt häufig ohne Antwort, wenn er nicht eine umfangreiche Literatur zur Verfügung hat und kommt selbst dann um eine zeitaufwendige Recherche meist nicht herum. Diese Lücke mit einem Buch über die Orchideenkunde zu schließen, hat sich der bekannte Botaniker Stephan Rauschert mit einem Autorenkollektiv bereits zu DDR-Zeiten vorgenommen. Er selbst hat dafür neben der Bearbeitung der Unterfamilien Neottioideae und Orchidoideae die Bearbeitung der Morphologie von Wurzel, Spross, Blatt, Blütenstände und Blüte, der Blütenbiologie, Taxonomie, Nomenklatur und Genetik übernommen. Bis zu seinem Tod konnte er seinen Teil des Manuskriptes nahezu abschließen, das Werk wurde jedoch von den Mitautoren nicht mehr weiterverfolgt. Begrüßenswerterweise konnte seine Witwe Rose-Maria Rauschert das Manuskript mit den fehlenden Unterfamilien ergänzen und Beschreibungen der meisten Orchideengattungen nach Schlechter, Die Orchideen ed. 3 hinzufügen, so dass jetzt ein handliches, gut ausgestattetes, umfangreiches Orchideenlexikon vorliegt. (mehr …)


Jürgen Gauer & Eberhard Aldinger (unter Mitarbeit zahlreicher weiterer Autorinnen und Autoren) 2005: Waldökologische Naturräume Deutschlands – Forstliche Wuchsgebiete und Wuchsbezirke. –Mitteilungen des Vereins für Forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung, 43: 1-324 + 1 Karte 1:1.000.000. ISSN 0506-7049. Preis 19,00 €.

Besprechung von DR. MARTIN WECKESSER, Karlsruhe

Mit Heft 43 der Mitteilungen des Vereins für Forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung wird erstmalig eine Beschreibung der waldökologischen Naturräume der gesamten Bundesrepublik vorgelegt. Ein 50 Seiten umfassender einleitender Teil behandelt Standortsfaktoren, Flora und Vegetation sowie Wald- und Forstgeschichte im deutschlandweiten Überblick. Die Texte dieses allgemeinen Teils werden durch zahlreiche Abbildungen und Tabellen ergänzt. Als Beispiel sei der Abschnitt „Klima“ genannt, der zehn farbige Karten enthält, in denen die wichtigsten klimatischen Kennwerte flächendeckend für die gesamte Bundesrepublik dargestellt werden. Besonders hervorzuheben ist weiterhin ein Kapitel, das den Stoffeintrag aus anthropogenen Luftverunreinigungen als eigenen Standortfaktor behandelt und die Deposition von Säure bildenden Substanzen und Stickstoff ebenfalls anhand von Karten verdeutlicht.

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Ludemann Thomas, Röske Wolfgan & Krug Matthias 2007: Atlas zur Vegetation des Südschwarzwaldes – Feldberg, Belchen, Oberes Wiesental. – Mitt. Ver. Forstl. Standortsk. Forstpflanzenzücht. 45: 1-100; Freiburg. ISSN 0506-7049. Bezug: VFS-Geschäftsstelle, Wonnhaldestraße 3a, 79100 Freiburg. Preis 19,00 €.

Besprechung von SIEGFRIED DEMUTH, Karlsruhe

Das Feldberggebiet im Südschwarzwald gehört zu den botanisch interessantes und wertvollsten Gebieten Baden-Württembergs. Daher ist es erfreulich, dass nach 25 Jahren durch den Verein für forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung wieder eine Vegetationskarte veröffentlicht wurde. Die erste vegetationskundliche Karte von Erich Oberdorfer erschien 1982 und umfasste die Topografische Karte TK 8114 – Feldberg und damit eine Fläche von etwa 137 km² (Oberdorfer E. 1982: Erläuterungen zur vegetationskundlichen Karte Feldberg (1:25000). – Beih. Veröffentl. Natursch. Landschaftspflege Baden-Württemg 27: 5-83. Karlsruhe). Er unterschied 31 Vegetationstypen, darunter 18 Waldtypen. Die aktuell vorliegende Kartierung von T. Ludemann, W. Röske und M. Krug gibt die Vegetation nicht einer Topografische Karte wieder, sondern von vier Naturschutzgebieten (NSG), zwei geplanten Erweiterungsflächen und zwei geplanten NSG. Diese Gebiete verteilen sich auf die TK 8112, 8113, 8114, 8212, 8213 und 8214 (leider gibt es in der Arbeit keine Übersichtskarte mit dem Blattschnitt der Topographischen Karten). Nach einer kurzen Einführung zu Geologie, Klima, Boden, Besitzverhältnissen sowie land- und forstwirtschaftlicher Nutzung in ihrer heutigen und ihrer früheren Form, wird ausführlich die Kartierungsmethode erläutert. Grundlagen sind zum einen etwa 500 Vegetationsaufnahmen von Waldbeständen aus den Jahren 1987–1989, die Biotoptypen nach dem Biotoptypenschlüssel von Baden-Württemberg

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Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands – das neue Standwerk der Bryologie

Besprechung von ANNEMARIE RADKOWITSCHVerbreitungsatlas der Moose Deutschlands

Mit dem „Verbreitungsatlas der Moose Deutschlands“ von LUDWIG MEINUNGER und WIEBKE SCHRÖDER setzt die Regensburger Botanische Gesellschaft als Herausgeberin ihre bryologische Tradition fort, die bereits der Gründer David Hoppe im 18. Jahrhundert begonnen hat. In diesem neuen Standardwerk liefern die Autoren zu jeder der 1.159 im Gebiet vorkommenden Moosarten eine kurze Beschreibung zu Morphologie, Standortansprüchen, Soziologie, Verbreitung im Gebiet mit wichtigen Literaturhinweisen, sowie eine regionalisierte Gefährdungseinschätzung. Am Ende jedes Bandes ist für jede Art eine ganzseitige, farbige Verbreitungskarte abgedruckt, die im Quadrantenraster den Ist-Zustand (Angaben seit 1980) und die historischen Angaben (vor 1980) in zwei Kategorien (mit und ohne Beleg) darstellt. Die Bücher sind mit 164 teilweise farbigen Fotos und Zeichnungen illustriert. Bei der Auswahl der Bilder wurde Wert darauf gelegt, dass die Arten nicht in anderen gängigen Floren abgebildet sind. Zehn Fotografen lieferten Fotos für den Atlas. Die meisten Bilder stammen von Michael Lüth und dem Herausgeber. Die Bestimmungsschlüssel zu einigen schwierigen Gattungen werden viel Aufmerksamkeit erregen.
Das Werk erscheint in 3 Bänden:

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Neues Programm zur schnellen Eingabe von Artenlisten und Einzelfunden

Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) hat in Zusammenarbeit mit
Artenerfassungsprogramm Pflanzen unserer Arbeitsgemeinschaft ein Programm entwickelt, mit dem Artenlisten, Vegetationsaufnahmen und Einzelfunde mit den dazugehörenden Fundortdaten auf einfache Weise in eine Datenbank eingegeben werden können. Die Eingabe der Arten erfolgt mit achtstelligen Kürzeln. Für die Eingabe steht die Standardliste Baden-Württemberg zur Verfügung, die außer den gültigen Namen auch zahlreiche Synonyme enthält (BUTTLER, K. P. & HARMS, K. 1998: Florenliste von Baden-Württemberg. Liste der Farn- und Samenpflanzen (Pteridophyta et Spermatophyta). – Fachdienst Naturschutz, Artenschutz 1 (Hrsg.: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg). – 486 S.; Karlsruhe). Zur Erleichterung der Eingabe der Fundortdaten sind für etliche Felder ebenfalls Standardlisten hinterlegt, z.B. für Naturraum, Gemeinde und Landkreis.
Das Programm verfügt über eine Recherchefunktion. Mit dieser können nach verschiedenen Kriterien wie Artname oder Naturraum die Fundorte zusammengestellt werden. Bei der Ausgabe der Einzelfunde, Artenlisten und Vegetationsaufnahmen besteht die Möglichkeit, die einzelnen Felder der Fundortdaten und der Populationsangaben zu den Arten auszuwählen. Die Ausgabe erfolgt bei der aktuellen Version 1.0.1 im HTML-Format.
Bezogen werden kann das Programm derzeit von der Geschäftsstelle der BAS. Zukünftig wird es möglich sein, das Programm von der Internetseite der LUBW herunterzuladen.


Gesucht – erloschene Pflanzenvorkommen

ARNO WÖRZ

Für die Weiterführung der floristischen Kartierung von Baden-Württemberg ist es nicht nur wichtig, neue Funde zu dokumentieren, sondern auch das Verschwinden von Arten an ihren Wuchsorten.
Wir bitten daher alle Floristen und Naturschützer uns Mitteilung von seltenen Arten, Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie und Arten der Roten Liste Baden-Württemberg (v.a. RL-Status 1, 2 und R) zu machen, die an ihrem Fundort nachweislich erloschen sind. Die Angaben sollten möglichst vollständig sein: TK/Quadrant, R/H-Wert, Datum, Beobachter etc.; eventuell mit Karte). Zusätzlich bitte wir, soweit bekannt, den Grund für das Verschwinden der Art anzugeben.
Mitteilungen bitte an MARTIN ENGELHARDT oder DR. ARNO WÖRZ, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Rosenstein 1, 70191 Stuttgart, E-Mail: woerz.smns(at)naturkundemuseum-bw.de oder engelhardt.smns(at)naturkundemusem-bw.de

Anmerkung der Redaktion: Verlustmeldungen können nach wie vor auch in unserer Zeitschrift „Berichte der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutschland“ in der Rubrik „Neue Fundorte – Bestätigungen – Verluste“ veröffentlicht werden – Zusendung von Meldungen bitte an die Redaktion.